MZ-Artikel 25.07.2001

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Droht der ehemaligen Landesschule der Abriss?

Arbeitskreis ehemaliger Landesschüler veröffentlicht im Internet denkbare Möglichkeit. Wolfgang Kittner: "Wir stehen noch in Verhandlungen"

Von Göran Isleib


Bereits entfernt ist das Hinweisschild auf die ehemalige Landesschule. · Foto: W. Wagner
MEINERZHAGEN · Noch ist nichts in trockenen Tüchern, aber die Spekulationen gehen offensichtlich weiter. Seit geraumer Zeit versucht die evangelische Landeskirche von Westfalen die Gebäude der ehemaligen Landesschule "Zur Pforte" zu veräußern. Vergebens, denn bislang hat sich noch kein Käufer für das riesige Areal oberhalb Meinerzhagens "Auf der Freiheit" gefunden. Problem für die Kirche: Die Unterhaltung der Gebäude ist immens kostspielig. Heizung, Anstrich und notwendige Reparaturen verschlingen viel Geld, das von der Kirche eigentlich an anderer Stelle benötigt wird. Das bestätigte gestern auch auf Anfrage Frank Weichert, Sachbearbeiter für den Haushalt bei der evangelischen Landeskirche in Bielefeld: "Der Unterhalt ist auf Dauer gesehen einfach zu teuer, da muss eine Lösung gefunden werden. Noch stehen wir aber in Verhandlungen mit der Stadt".

Weichert hält es im übrigen "für möglich", dass Teile der Gebäude abgerissen werden, allerdings wolle er dazu derzeit nichts Konkretes sagen. Der Arbeitskreis ehemaliger Landesschüler hatte entsprechende Hinweise auf seiner Internetseite präsentiert.

Wolfgang Kittner indes sieht noch einen deutlichen Verhandlungsspielraum: "Noch stehen wir mit der Landeskirche in Verhandlungen," war vom Hauptamtsleiter der Stadt Meinerzhagen zu erfahren. Zu den Spekulationen über einen möglichen Abriss wolle er sich nicht äußern. Man müsse den Gebäudekomplex im Ganzen sehen und auch die Schwierigkeit der Kirche, dass die Unterhaltung kostspielig sei.

Der Arbeitskreis ehemaliger Landesschüler indes will von einem Termin vor Ort wissen, bei dem sich kürzlich Abrissunternehmer die Gebäude angeschaut haben, um ein Angebot zu unterbreiten. Diesen Termin bestätigte weder der Bielefelder Sachbearbeiter noch der Meinerzhagener Hauptamtsleiter. Jedoch: Ein Dementi gab es nicht.

Frank Weichert weiß aber ebenso wie sein Dienstherr über den schlechten Zustand der Gebäude, "die sind zum großen Teil marode". So bleibt abzuwarten, ob sich die Vermutung der ehemaligen Landesschüler bewahrheitet: "Noch einen Winter wird es nicht geben". Verabredet wurde auf jeden Fall ein letztes Treffen der Ehemaligen an der Schule. Wir werden weiter berichten.


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