MZ-Artikel 07.12.2002

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Junge Union mahnt Rat zur Vernunft

In Sachen Landesschule: "Finanziell angespannte Lage nicht weiter erschweren"

MEINERZHAGEN · Bei der letzten Sitzung der Jungen Union griffen die Mitglieder das hochaktuelle Thema Landesschule auf. In der Diskussion wurde deutlich, dass sich eine Meinungsfindung sehr schwierig gestaltet. Nach kurzer, intensiver Diskussion im Vorstand wurde folgende Position vereinbart:

"Die Landesschule hatte in vergangener Zeit für die Stadt Meinerzhagen einen hohen Stellenwert. Ihr ist es mit zu verdanken, dass Meinerzhagen einen solch guten Ruf genießt. Um so wichtiger ist es, dass der Ruf der Stadt durch kommende Entscheidungen nicht beschädigt wird. Auch wenn das Gebäude der Landesschule unbestritten einen prägenden Charakter besitzt, so muss man in Zeiten schwieriger Haushaltslagen ernsthaft darüber streiten, ob ein Projekt dieser Größenordnung für Meinerzhagen überhaupt zu schultern ist. Die Stadt hat das Glück, kulturelle Einrichtungen zu besitzen, um die man von anderen Gemeinden beneidet wird. Aufgabe der Kommunalpolitik muss es sein, diese zu erhalten. Nach der festen Überzeugung der JU müssen Einrichtungen wie die Freibäder und die Stadthalle erhalten bleiben. Dies wird sicherlich ungleich schwieriger, wenn ein Kostenapparat wie die Landesschule übernommen werden muss. Selbst wenn jetzt Einrichtungen gefunden würden, die Interesse an den Räumlichkeiten bekunden, wer garantiert, dass dies in zehn Jahren auch noch der Fall ist? Was ist dann mit den Unterhaltungskosten?

Die Gesamtschule wurde in den siebziger Jahren in Kierspe mit immens großen Erwartungen geschaffen. Heute ist diese ein finanziell schwerer Klotz am Bein des städtischen Haushaltes. Aus den Fehlern der Vergangenheit sollte man lernen. Es bleibt zu hoffen, dass die Mitglieder des Rates jene Weitsicht walten lassen, die ohnehin finanziell angespannte Lage nicht weiter zu erschweren."


© [07.12.2002] Märkischer Zeitungsverlag GmbH & Co. KG
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