MZ-Artikel 17.12.2003 |
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Landesschule: Im Januar fällt die Entscheidung
Hoffnung auf weitere Nutzung des ehemaligen Internatsgymnasiums wird immer geringer. Fördermöglichkeiten werden zurzeit abschließend geprüft MEINERZHAGEN · Dass es in Sachen weiterer Nutzung der Landesschule noch zu einer tragfähigen Lösung kommt, wird immer unwahrscheinlicher. Eine endgültige Entscheidung wird wohl voraussichtlich Anfang 2004 fallen. Bürgermeister Erhard Pierlings ging im Zusammenhang mit seiner Rede zur Einbringung des städtischen Haushaltsplanentwurfs am Montag vor dem Rat auch auf diesen noch ungelösten Problemfall ein. Pierlings hatte sich in der Vergangenheit in dieser Angelegenheit intensiv engagiert. Gespräche auf höchster Ebene, so mit der Bezirksregierung in Arnsberg und der Landesregierung in Düsseldorf wurden geführt. Zu Grunde lag dabei ein durchaus reizvolles Nutzungskonzept für das einstige Internatsgymnasium in Trägerschaft der Evangelischen Landeskirche: Die Sonderschule sollte hier untergebracht werden, daneben auch weitere Einrichtungen wie Musikschule, möglicherweise auch das Jugendzentrum sowie Förderangebote im Ausbildungs- und beruflichen Bereich. Das Land Nordrhein-Westfalen stellte Fördermittel zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie bereit. Diese wurde von der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) mittlerweile vorgelegt. Sie kommt zu dem Schluss, dass beträchtliche finanzielle Anstrengungen nötig wären, um die Gebäude der ehemaligen Landesschule einer neuen Nutzung zuzuführen. Geld im zweistelligen Millionenbereich müsste aufgebracht werden, um die so genannte "große Lösung" zu realisieren, soll heißen: Zwei Trakte würden dann den Planierraupen zum Opfer fallen, der Rest könnte für die Schule Volmetal, das Jugendzentrum, die Musikschule, eine Abteilung der Arbeitsverwaltung sowie kleinere Angebote wie Frühförderung und Familienberatung genutzt werden. Vor diesem Hintergrund ist klar: Die Stadt Meinerzhagen kann das aus eigener Kraft nicht schultern. Doch die Hoffnung auf Hilfe vom Land und anderen Stellen ist angesichts der schwierigen Haushaltslage mittlerweile deutlich geschwunden. Bürgermeister Pierlings sagte vor dem Rat zu dieser Angelegenheit folgendes: "Ein Fragezeichen muss ich hinter unsere inzwischen langjährigen äußerst intensiven Bemühungen zur weiteren Nutzung der Landesschule setzen. Wir hatten Grund zu der Annahme und auch der Hoffnung, bis heute hier zu abschließenden Aussagen kommen zu können. Dann schien es immer deutlicher zu werden, dass das Land Nordrhein-Westfalen angesichts seiner eigenen Finanzprobleme nicht mehr in der Lage sein dürfte, die in Rede stehende äußerst weit reichende Förderung dieses Projektes zu gewährleisten. Bei realistischer Einschätzung der Situation, gestützt auf Gespräch noch in den letzten Tagen, scheint sich diese Einschätzung zu verfestigen." Soweit Pierlings, der dann darauf hinwies, dass die Landesentwicklungsgesellschaft auch auf jüngste Aufforderungen der Ministerien zurzeit noch damit befasst sei, "die letzten sich noch bietenden Möglichkeiten zur Darstellung einer insgesamt ausreichenden Förderkulisse auszuloten". Dieses solle jetzt über den Jahreswechsel hinweg geschehen und nach heutigem Stand spätestens Mitte Januar kommenden Jahres endgültig abgearbeitet sein. Pierlings zieht daraus folgendes Fazit: "Wir werden diese Bemühungen abwarten und dann selbst ebenso abschließend entscheiden müssen." Bislang angehaltene Entscheidungen zur Erweiterung und baulichen Verbesserung der Grundschule "Auf der Wahr" sollen, so der Bürgermeister, dann "ebenso zügig getroffen werden". Die notwendigen Haushaltsmittel für diese Maßnahme stehen im städtischen Etat bereits abrufbar zur Verfügung. Der Rat wird also voraussichtlich in seiner ersten Sitzung im neuen Jahr das dann wohl letzte Wort in Sachen Landesschule zu sprechen haben. Nach Lage der Dinge scheint es doch auf einen Abbruch der Gebäude hinauszulaufen. Die Evangelische Landeskirche als Träger hat dafür entsprechende Finanzmittel in ihrem Haushalt schon ausgewiesen. Nach Informationen der MZ hat die Landeskirche entschieden, mit Ablauf des 31. Dezembers die noch vorgehaltenen Versorgungseinrichtungen wie Strom, Wasser, Heizung endgültig abzuklemmen und damit die bislang noch vorsorglich vorgenommenen Unterhaltungsmaßnahmen einzustellen. · -fe © [17.12.2003] Märkischer Zeitungsverlag GmbH & Co. KG Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Verlags |