MZ-Artikel 09.09.2004

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SPD optimistisch: "Wir werden es schaffen"

Bürgermeister Pierlings möchte Amt gern weiterführen: "Damit Meinerzhagen lebens- und liebenswert bleibt"

Von Ruth Fischer

MEINERZHAGEN · Bewährtes erhalten, Begonnenes fortführen und sich den Forderungen der Zukunft stellen, das sind die Ziele der heimischen SPD. "Die SPD war, ist und bleibt eine gute Wahl, da spricht nichts dagegen," setzte Erhard Pierlings am Dienstagabend bei einer öffentlichen Versammlung des Ortsvereins im Saal des "La Provence" die Empfehlung noch eine Stufe höher an. Ihn unterstützten bei der Werbung für die Partei Rainer Schmidt als Ortsvereins-Vorsitzender, und der Landtagsabgeordnete Gerd Wirth. Die Sozialdemokraten blieben indes unter sich: interessierte Bürger blieben Fehlanzeige.

An diesem Abend standen Inhalte und Ziele der SPD- Kommunalpolitik im Hinblick auf die Wahlen am 26. September im Mittelpunkt des Abends. "Wir befinden uns in der heißen Phase des Wahlkampfes," so Rainer Schmidt. "Wir müssen deutlich machen, was wir vorhaben, denn wir stehen zur SPD und wollen die Linie nicht verlassen - trotz der augenblicklichen Politik mit Gegenwind." Mehrheiten sollen verteidigt und möglichst neue Wahlbezirke dazu gewonnen werden. "Das Wichtigste ist, dass die Bürger zur Wahl gehen."

In 17 Wahlbezirken kämpfen übrigens neun Frauen um ein Mandat. Man stütze sich auf die erfolgreiche Kommunalpolitik der letzten fünf Jahre, die die SPD entscheidend mitgeprägt habe. "Entscheidungen wurden mit getroffen, der Konsens mit den anderen gesucht. Ich habe den Eindruck, dass die Bürger erkennen, dass wir einiges angestoßen und gute Politik gemacht haben. Wir waren entscheidend an Beschlüssen beteiligt und wollen auch in Zukunft mit allen Parteien, der Verwaltung und den Valberter Vertretern zusammen arbeiten," zog auch der Bürgermeister Bilanz, der erneut als Kandidat für das hohe Amt in die Wahl geht. Vor fünf Jahren hatten die Bürger ihm mit der Mehrheit von über 60 Prozent ihr Vertrauen ausgesprochen.

"Meinerzhagen steht gut da", stellte Pierlings fest und machte gedanklich einen Streifzug durch die Stadt. Durch millionenschwere Investitionen im Abwasserbereich habe man der Stadt weitere Entwicklungsmöglichkeiten gesichert. Vorweisen könne man ein ansprechendes Stadtbild mit dem Neubau der Meinerzhagener Baugesellschaft, den Stadtwerken in der ehemaligen "Dränke", der Stadthalle, dem neuen Rathaus und der Firma Otto Fuchs. In punkto Gewerbegebieten habe man die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit getroffen.

Er erinnerte an den Ausbau von Sport- und Freizeitanlagen wie die Schanze oder die Skaterbahn und an die geplante Umgestaltung des Sportplatzes vom RSV Listertal.

Im Hinblick auf die schlechte Großwetterlage in der Politik ging Pierlings auch auf die angestoßenen Reformen der Regierung und Hartz IV ein. "Alle sind sich einig, dass die bisher erbrachten Leistungen im sozialen Sektor nicht mehr drin sind. Dass man dafür die Schuld alleine der SPD anlastet, ist aus meiner Sicht nicht richtig." Ob andere die Probleme besser lösen würden als die jetzige Regierung, bleibe dahin gestellt. "In Meinerzhagen sind wir auf die Umstellung nach Hartz IV bestens vorbereitet."

Auf kommunalpolitischer Ebene wolle man weiter gute Arbeit leisten. "Ich bin überzeugt, dass wir es gemeinsam wieder schaffen," verbreitete Pierlings Optimismus unter den Parteigenossen.

Er wolle das Amt gerne weiter führen, damit Meinerzhagen lebens- und liebenswert bleibe. Als Jurist mit verwaltungspolitischer Erfahrung empfahl sich der alte Bürgermeister auch als der neue.

"Du bist für uns die Tür in Düsseldorf," hatte Pierlings auch den Landtagsabgeordneten Gerd Wirth als Vermittler für den Ausbau heimischer Straßen und Verkehrswege ein Lob ausgesprochen. Gerd Wirth revanchierte sich mit Aufzählung der Verdienste des Bürgermeisters. "Er kann kämpfen, das hat er unter anderem bewiesen, als es um die Landesschule ging." Leider musste die Übernahme seitens der Stadt negativ entschieden werden. Insgesamt sei das Schulsystem in der Volmestadt aber in Ordnung. Bedauerlich nur, dass die Nachmittagsbetreuung von den Eltern nicht angenommen wurde. "Vielleicht kommt das noch." In allen Fragen zu Problemen in der Stadt habe man eine Antwort gefunden, das sei auch das Verdienst der Sozialdemokraten.

Die CDU habe in der Vergangenheit die Mehrheit in den Ausschüssen angestrebt, das befürworte die SPD nicht. "Maßgebliches Ziel sollte bei der bevorstehenden Wahl sein, die absolute Mehrheit einer Partei zu verhindern."


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