MZ-Artikel 14.09.2004 |
Zurück |
Gefahrenherd Landesschule
MEINERZHAGEN · Es sei eine der "kuriosesten Entscheidungen" gewesen, die ihm in der zu Ende gehenden Ratsperiode abverlangt worden sei, formulierte jüngst UWG-Chef Helmut Benninghaus. Damit meinte er die Aufnahme der ehemaligen Landesschule "Zur Pforte" in die Denkmalschutzliste. Eine sinnvolle Umnutzung des seit Jahren leer stehenden einstigen Internatsgymnasiums war vor alle aus Finanzgründen nicht realisierbar. Die Evangelische Landeskirche als Eigentümerin der Immobilie hat längst den Strom abgeschaltet, ihre Bemühungen um den Erhalt des Gebäudes eingestellt. Im wahrsten Sinne des Wortes sind die Lichter ausgegangen. Doch das zieht nun offensichtlich zwielichtige Gestalten an. Eingeschlagene Scheiben zeugen von Vandalismus. In den Räumen finden sich eindeutige Utensilien, die darauf schließen lassen, dass hier auch Drogen konsumiert werden. Am vergangenen Wochenende nun der vorläufig letzte traurige Höhepunkt: Es brannte. Nur weil das Feuer früh genug entdeckt und die Feuerwehr schnell genug vor Ort war, blieb es bei nur geringem Schaden. Anwohner machen sich Sorgen. Ihre Ängste sind verständlich. Es darf nun nicht länger gezögert werden, um in Sachen Landesschule den einzig möglichen endgültigen Schlussakt zu realisieren: So schnell wie möglich muss das Gebäude abgerissen werden. Es ist nicht zu verantworten, dass von der Ruine weiter Gefahren für die Allgemeinheit ausgehen. Da darf auch der Denkmalschutz nicht im Wege stehen. Schnelles Handeln ist das Gebot der Stunde. © [14.09.2004] Märkischer Zeitungsverlag GmbH & Co. KG Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Verlags |