Ehemaliger Schüler bietet einen Euro und will Sanierungszuschuss in Höhe der geplanten Abrisskosten. UWG-Ratsherr Thorsten Hymmen gibt Plänen zumindest eine Chance
MEINERZHAGEN · Neuerliche Wende in Sachen Landesschule? Wenn es nach Albert Schneider geht, einem ehemaligen Landesschüler und Betreiber eines Internetantiquariates in Detmold, hat der Gebäudekomplex auf der Freiheit jedenfalls noch eine Zukunft. Zwar hat die Evangelische Landeskirche als Besitzerin der maroden Ex-Landesschule auf der Freiheit bereits einen Abbruchantrag gestellt, doch das stört Schneider nicht: "Ich biete den Preis von einem Euro, vorausgesetzt die Landeskirche gibt einen Sanierungszuschuss in Höhe der Abbruchkosten. Das wären etwa eine Million Euro." Außerdem könne man der Landeskirche in Sachen "Bauland" auf dem Gebiet zwischen Schule, Inselweg und Birkeshöh entgegenkommen. Schneider weiter: "Ein Teil des Bauland-Erlöses würde dann ebenfalls in den Erhalt der ehemaligen Landesschule gesteckt. Ich werde der Landeskirche am Montag ein Übernahmeangebot für die gesamte Landesschule machen. Das potenzielle Bauland wird dann aus dem Grundstück herausvermessen und verbleibt der Landeskirche zur Veräußerung. Wenn ich dann neuer Eigentümer der Landesschule geworden bin, will ich mit Meinerzhagener Bürgern und Mitgliedern des Arbeitskreises ehemaliger Landesschüler einen Verein gründen, der passende, langfristige Nutzer für die einzelnen Gebäudeteile auswählt und darüber entscheidet, wie der von der Landeskirche zur Verfügung gestellte Baukostenzuschuss verteilt wird. Es ist auch kein Problem, das Gelände - statt wie bisher Sondernutzung Schule - in ein Gelände für Wohnen und nichtstörendes Gewerbe umzuwidmen, wenn es zur Erhaltung des Baudenkmals notwendig ist."
Als reines Hirngespinst mag der neue UWG-Ratsherr Thorsten Hymmen die Pläne von Schneider nicht abtun. "Rein rechtlich besteht sicherlich eine Chance. Wenn heimische Politiker mitziehen, wird die Landeskirche den Abbruchantrag vielleicht zurückstellen. Die Landesschule könnte als Rohbau betrachtet und wieder aufgebaut werden. Ich stehe dem Ansinnen von Albert Schneider nicht ablehnend gegenüber." · beil
© [06.10.2004] Märkischer Zeitungsverlag GmbH & Co. KG
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