MZ-Artikel 27.11.2004

Zurück


Landesschul-Grundstück wird ab 2015 Baugebiet

Baugesellschaft will mit dem westlichen Teil "Baulandreserve" schaffen. Kauferlös wird in neue Turnhalle am Evangelischen Gymnasium investiert

Von Jürgen Beil


Erhard Pierlings, Wolfgang Moog und Jürgen Pietsch (v.l.) erörtern die Planungen an der großen Karte. · Foto: J. Beil
MEINERZHAGEN · Die Abrissarbeiten an der ehemaligen Landesschule auf der Freiheit beginnen in den nächsten Tagen. Danach wird die Evangelische Landeskirche als Eigentümerin das 100 000 Quadratmeter große Grundstück verkaufen. Neue Besitzer werden künftig die Baugesellschaft und die Stadt Meinerzhagen sein. Ab 2015, so wurde gestern bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz in den Räumen der Baugesellschaft mitgeteilt, soll dann auf der Freiheit ein neues Baugebiet entstehen. Erfreulich für alle beteiligten "Geschäftspartner" vor Ort: Die Kirche wird den Erlös aus dem Grundstücksverkauf direkt in Meinerzhagen investieren. Denn: Das Geld fließt komplett in die dringend nötige Sporthallenerweiterung des Evangelischen Gymnasiums auf dem Bamberg. Die dann noch fehlenden Mittel für dieses Projekt wird die Stadt beisteuern. Der Sportunterricht am Gymnasium fand bislang in der Halle der ehemaligen Landesschule statt, die nicht mehr zur Verfügung steht. "Baldmöglichst", so ein Sprecher der Landeskirche, soll mit den Arbeiten für die neue Sportstätte auf dem Bamberg begonnen werden.

Von den 100 000 Quadratmetern auf der Freiheit soll später die Hälfte, der westliche Teil, als Baugebiet durch die heimische Baugesellschaft genutzt werden. Die andere Hälfte im östlichen Bereich dient als "Grün- und Sportfläche". Rechtzeitig vor der Erschließung des Gebietes als Bauland bedarf es natürlich einer entsprechenden Nutzungsänderung, die der Rat zu beschließen hat. Bis zum Jahr 2015 werde die Stadt das Gelände unterhalten, teilten Bürgermeister Erhard Pierlings und Baugesellschafts-Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Pietsch gestern mit. Wolfgang Moog, Chef der Meinerzhagener Baugesellschaft (MBG), ließ außerdem durchblicken, dass sich die MBG mit dem Ankauf des Grundstückes finanziell nicht übernehme und verwies in diesem Zusammenhang auch auf jüngst erzielte Veräußerungserlöse. Warum auf der Freiheit wohl erst 2015 die ersten Häuser entstehen werden, begründete Moog mit der derzeit fehlenden Nachfrage. Schließlich halte man noch Baugebiete im Bereich Talstraße/Heerhof und Vorderhagen vor.

"Die Zustimmung zum Grundstückskauf erfolgte im Aufsichtsrat einstimmig", berichtete Moog gestern außerdem von der breiten Zustimmung, die die Pläne in dem Gremium der Baugesellschaft gefunden haben. Über den Kaufpreis vereinbarten sowohl Landeskirche als auch Stadt und Baugesellschaft allerdings Stillschweigen.

Zunächst steht jetzt erst einmal der Abriss der ehemaligen Landesschule an, der laut Kirche Kosten in Höhe von 1 360 000 Euro verursacht. Lediglich das alte Rektoratsgebäude bleibt stehen. Es soll an einen privaten Interessenten verkauft werden. Auch dieses Geld wird in die neue Halle gesteckt.


© [27.11.2004] Märkischer Zeitungsverlag GmbH & Co. KG
Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Verlags